Havana, Januar 1851
Am 02. Januar 1851 tritt die Reisegruppe ihre Fahrt auf dem Dampfschiff Isabel an. Drei entspannte Tage können die Reisenden genießen, während das Wetter zunehmend milder wird. Im Hafen von Havana erwartet sie als allererstes eine Passkontrolle — spätestens jetzt wird deutlich, dass sie die USA für den Moment hinter sich gelassen haben.
Havana ist vom Jenny-Lind-Fieber noch nicht erfasst. In den Zeitungen werden kritische Artikel abgedruckt; die Kubaner:innen sind von ihrem überlegenen Musikgeschmack überzeugt und nicht bereit, den Erzählungen aus den USA so ohne Weiteres zu glauben. Das erste Konzert im Teatro Tacón wird zur echten Herausforderung für Jenny: Sie muss sich beweisen. Und das trotz des unzuverlässigen und schlecht vorbereiteten Orchesters und eines Publikums, das sie mit eisiger Stille begrüßt und jeden Applaus niederzischt. Die Feindseligkeit spornt Jenny an, ihr Bestes zu geben. Und tatsächlich: Am Ende des ersten Konzertes hat sie das Publikum für sich gewonnen. Sie gibt noch drei weitere Konzerte, eins davon für wohltätige Zwecke. Aufdringliche Zeitungskampagnen für geringere Eintrittspreise führen dazu, dass Barnum Bitten um weitere Konzerte konsequent ablehnt: Anfang Februar geht es weiter nach New Orleans.